Keine guten Vorsätze
Das Jahr neigt sich dem Ende zu und in vielen Blogs wird derzeit zurückgeschaut, aber ich mag dies Jahr nicht zurückblicken, zumindest nicht ausführlich.
Das hier ist kein Rückblick. Es ist ein Abhaken. Ein Weglegen. Ein Jahr, das ich nicht noch einmal durchkauen muss, um es loszuwerden. Ich schulde diesem Jahr keine versöhnliche Deutung. Und niemandem eine Geschichte darüber, „was es mich gelehrt hat“.
2025 kann weg. Konnte es eigentlich von Anfang an.
Für mich war es ein richtiges Scheißjahr, und so übel wie es anfing geht es nun auch zu Ende. Ging los im Januar mit Missbrauch (und der Täter kommt strafrechtlich ungeschoren davon), im Sommer mein Radunfall, zwei Todesfälle, und ein paar Tage vor Weihnachten die zweite Blaulichtfahrt ins Krankenhaus in diesem Jahr. Diesmal kein Unfall, sondern ein deutlicher Warnschuss meines Körpers, endlich ein bisschen besser auf mich aufzupassen. Na gut, das nehme ich mir dann mal für 2026 vor. Wird höchste Zeit, vom Überlebensmodus auf Leben umzuswitchen.
2025 hatte ich wenig Raum für die Dinge, die ich gerne mag und die mir gut tun. Zu viel zu tun damit, die Kontrolle zurückzugewinnen und das posttraumatische Belastungszeugs in den Griff zu kriegen. Ich habe privat kaum fotografiert, geschrieben oder gebloggt, selbst im Sommerurlaub in China war ich mit angezogener Handbremse unterwegs. Keine Energie gehabt. Wenn ein Jahr vom Überleben bestimmt ist, dann ist Rückzug kein Versagen, sondern Notwendigkeit. Stillhalten war keine Schwäche, sondern Selbstschutz.
Also, Pläne (klingt doch viel ernsthafter als „gute Vorsätze“, oder?) für 2026
Keine guten Vorsätze. Eher Leitplanken. Dinge, die mir helfen sollen, nicht wieder nur zu funktionieren. Keine Selbstoptimierung. Nur ein Gegenentwurf zu einem Jahr, das mich nur funktionieren ließ.
- Gesundheitsbaustellen in den Griff kriegen mit allem was dafür nötig ist
- mehr und regelmässig fotografieren – vielleicht doch wieder ein 52-Wochen- oder 365-Tage-Projekt?
- mehr und regelmässig schreiben -vielleicht ist 2026 dann doch mal was soweit, dass ich es vorzeigbar finde?
- mehr und regelmässig bloggen – das plane ich fest ein
- mehr Musik machen
- Reisen: voraussichtlich in den Winterferien nach Helsinki, im kommenden Winter dann in die Sonne
- meinen Optimismus wiederfinden und dran festhalten
Alles davon darf klein anfangen. Alles davon darf Pausen haben. 2026 muss nicht groß werden. Es reicht, wenn es wieder mehr meins ist.




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