Kein Jahresrückblick

Happy New Year, hallo 2024! Inzwischen haben wir ja Übung darin, das alte Jahr zum Teufel zu wünschen und zuversichtlich ins Neue Jahr zu gehen. Wäre schön, wenn das dieses Jahr klappt… Ich bin jedenfalls froh, 2023 abhaken zu können und möchte lieber nach vorne als nach hinten schauen. Okay, ein bisschen erzähle ich doch von den letzten Wochen, aber es wird kein kompletter Jahresrückblick.

Weihnachten

Der Advent ist nicht nur, aber auch wegen meines blöden Radunfalls nur so vorbeigerauscht. Das erste Mal in Magdeburg, das erste Mal Lichterwelt, die mir echt gut gefallen hat.

Lichterwelt, Domplatz, Magdeburg

Plötzlich war Weihnachten, dass ich mit meinen beiden Jüngsten verbracht habe. Endlich wieder ein echter Weihnachtsbaum! Bei der extremen Trockenheit des Pekinger Winters sind die immer zu schnell tot gewesen, wir hatten daher auf künstlich umgesattelt. Statt des Klassikers Kartoffelsalat und Würstchen gab es Shabushabu, mit original Haidilao-Hotpot-Basis. Sehr gute Idee: keine Mäkeleien. Und natürlich wurde gesiedelt.

Nahaufnahme vom Spiel "Die Siedler von Catan", der Ritter steht auf einer Wiese

Am 2. Feiertag haben sich unsere Wege getrennt. Die Jungs sind nach Hamburg gefahren und hatten mit K1 eine tolle Zeit auf dem 37C3.

Ich bin ans andere Ende der Republik gefahren und habe mich in Altötting von meiner Mutter betüddeln lassen. Das tat gut.

Auf dem Hinweg zum Bahnhof bekam ich das vor Linse.

Magdeburg, Kölner Platz, Hauptbahnhof, Frau trägt großen Ball über dem Kopf

Eigentlich eine super Idee, sich die eigenen Sitzgelegenheit mitzubringen, wenn man mit der Deutschen Bahn fährt. Bisher dachte ich ja, das Bahnchaos beträfe vor allem den Regionalverkehr, aber IC und ICE taugen genauso wenig. Seufz. Es war wieder alles dabei, Gleisänderungen und Verspätungen natürlich, aber auch ein Totalausfall: statt von München nach Hamburg war auf einmal in Nürnberg Schluss. Und auf der Rückfahrt von Hamburg so etwas Mysteriöses wie „Probleme bei der Bereitstellung“ – statt Wagen 8 war Wagen 304 zwischen den Wagen 7 und 9, das macht dann 25 Minuten Verspätung.

Zurück zu Altötting. Das finde ich richtig knuffig, ich bin jeden Tag kreuz und quer durch das Örtchen gestreift. Kirchen statt Tempel, hat auch was. 😉

Altötting

Altötting, Kapellplatz

 

Silvester

An Silvester bin ich nach Hamburg gefahren, wo ich K5 wieder getroffen habe, um mit ihm und alten Freunden Silvester zu feiern. Und das war richtig schön, meine Freundin hat einfach ein Händchen für tolle Partys und lädt immer gut zusammenpassende Gäste ein. Ich hatte Bammel, dass ich einen Sentimentalen kriegen würde, aber dazu war gar keine Gelegenheit. Wir haben so viel gelacht, das war, als ob wir uns alle schon ewig kennen würden und nicht das erste Mal in dieser Kombi zusammentreffen. Die Zeit ist wie im Flug vergangen und plötzlich war es Mitternacht.

Und dann brach die Böller-Hölle los, das war der Hammer. Ich glaube, ich habe noch nie so ein krasses Silvestergeknalle erlebt. Ich bin eigentlich für ein Böller- und Böllerverkaufsverbot und würde es vorziehen, wenn die Gemeinden offizielle Feuerwerke organisieren. Aber dieses Mal hatte das Feuerwerk mit seiner Intensität eine solche Wucht, es lag unüberhörbar, unübersehbar in der Luft, dass es jetzt auch echt mal gut ist mit den Scheiß-Jahren. Mag sein, dass das ein bisschen paradox ist, einerseits für ein Verbot zu sein und das Geknalle andererseits so zu genießen, aber so ist das nun mal: das Leben ist voller Widersprüche. Ich war jedenfalls echt froh, dass ich einen Haken an 2023 machen konnte und diese lautstarke Verabschiedung von 2023 hatte etwas Befreiendes.

Hallo 2024

Immer noch Kriege, Klimakrise und Hochwasser, direkt am 1. Januar Erdbeben in Japan, der Jahreswechsel ist nicht wirklich eine Zäsur, es geht immer genauso weiter. Für mich selbst mag ich das aber, so ein frisches, noch unbenutztes Jahr vor mir liegen zu haben, lauter Chancen und Möglichkeiten. Und natürlich Pläne, Projekte, gute Vorsätze. Das betrifft das Schreiben, das ich immer noch nicht wieder richtig in meinen Alltag integriert hab, und das betrifft das aktive Musikmachen. Dazu ein anderes mal vielleicht mehr.

366 Fotos

Zu meinen geplanten und angefangen Projekten gehört auch die Fotochallenge „Jeden Tag ein Bild“ – 366 Tage, 366 Bilder. Hab ich 2020 schon mal versucht, das ist nach wenigen Tagen wegen der Seuche erledigt gewesen. Mehr dazu und natürlich die am 31.12.2024 hoffentlich 366 Fotos finden sich nach und nach auf dieser Seite.

Gestern war ich viel unterwegs, immer die Kamera dabei, aber richtig ergeben hat sich erst nach Einbruch der Dunkelheit etwas. Ich fotografiere einerseits gerne im Regen, andererseits ist meine Kamera zwar spritzwassergeschützt, aber nicht wasserdicht, also gilt es, mit Schirm zu balancieren oder Toreinfahrten, Hauseingänge, Haltestellen zum Unterstellen zu nutzen. Dunkel war es, kein Stativ dabei  – und dann ist da dieser Spaziergänger mit Hund vor dem Rathaus.

Das erste Bild ist leider total verrauscht und unscharf, nix zu machen, dabei war es genau der richtige Moment. Schade, da muss ich echt noch schneller werden. Ich stand mitten auf dem Alten Markt, habe die Kamera unter der Jacke vorgezogen und mit dem Schirm hantiert… Das zweite ist auch nicht zum Drucken geeignet, aber immerhin.

Ich hätte sonst für das zweite von den 366 Bildern gestern noch dieses zur Auswahl gehabt, aber „Hirsch und Hund“ spricht mich einfach mehr an, auch wenn es technisch Schrott ist.

Hochwasser

Heute war es weitgehend trocken, zumindest von oben; ich bin extra an die Elbe geradelt. Hier ist (noch?) nichts weiter abgesperrt, man kann also gefahrlos und ohne im Weg rumzustehen gucken. Was für ein Gegensatz zum Sommer und dem Niedrigwasser!

An der Elbe in Magdeburg, sehr hoher Wasserstand und Blick auf Hubbrücke und Dom

Aktuell soll der Elbpegel fallend sein. Wäre gut, wenn das so bleibt.

5 Kommentare
  1. Timoleon
    Timoleon sagte:

    Alles Gute für 2024, liebe Lin!!!!
    Wieder schöne Bilder, die Du hier postest. Die schwarz-weiß Aufnahmen sind immer wieder toll.
    Magst Du mal das Rezept für Shabushabu mit original Haidilao-Hotpot-Basis posten bzw. erzählen, was alles dazugehört und wie alles zubereitet wird (das war doch sowas wie Raclette, oder)?
    Liebe Grüße,
    Timoleon.
    P.S.: Ich habe übrigens keine Benachrichtigung über einen neuen Artikel hier bekommen, obwohl ich den Blog abonniert habe…

    Antworten
    • Lin
      Lin sagte:

      Dankeschön, auch Dir alles Liebe und Gute!

      Shabushabu ist – zumindest bei uns – ein wilder, interkultureller Mix.

      Statt Raclette oder Fonduetopf habe ich bei amazon ein rundes Shabushabu-Gerät bestellt (weil taobao gerade nicht nach Deutschland liefert 😉 ), das fast genauso aussieht wie mein altes in Peking: In der Mitte ein zweigeteilter Suppentopf, außen rum Grillfläche.

      Haidilao – die größte und beste Hotpot-Kette Chinas vertreibt ihre Suppenbasis (bzw. verschiedene Varianten davon) in Töpfchen oder Tüten, ähnlich wie Maggi fix, gibt es im Asialaden oder auch bei amazon. Wir hatten wieder die scharfe Sichuansuppe und Tomatensuppe (die wir mit der scharfen aufgefüllt haben, war uns zu langweilig vorher).

      Grillen und garen kann man fast alles, Garnelen, Fleisch, Gemüse (PakChoi, Paprika, Zucchini, …), Pilze. Oder man lässt seine Lieblingszutaten in der Brühe garziehen. Dazu gab’s einen Sojasaucendip nach Art meiner Ayi, Erdnusssauce, Ketchup, BBQ-Sauce… Den typischen Sesamdip habe ich leider vergessen, dabei mag ich den am liebsten. Gehackten Koriander und Lauchzwiebelringe noch dazu.
      Chinesische (Weizen-) Nudeln, Ramen, Udon, aber auch Glasnudeln passen gut.

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  2. Sari
    Sari sagte:

    Das mit dem Hochwasser ist echt heftig!
    Das mit der Fotochallenge reizt mich ja auch, zumal ich eh eigentlich täglich irgendwie ein Foto mache. Und sei es nur von den Katzen *lach*
    Mich hat es zwischen Weihnachten und Silvester umgehauen bis in die Notaufnahme und nun heißt es erst einmal Behandlung in den ersten Wochen des neuen Jahres. Habe ich mir auch anders vorgestellt, aber das Jahr ist ja noch frisch – wie du sagst – da geht noch was 🙂

    Antworten
    • Lin
      Lin sagte:

      Ja, das mit dem Hochwasser bleibt spannend. Magdeburg ist vergleichsweise sicher, nachdem „der Stöpsel gezogen“ wurde (Pretziener Wehr), aber in Richtung Harz sieht es übel aus, weil die Deiche inzwischen sehr aufgeweicht sind. Man kann nur hoffen, dass sie halten. Und der Winter hat gerade erst angefangen, mit Pech könnte da noch viel Wasser nachkommen. Seufz.

      Ohje, das ist ja ein blöder Start ins Neue Jahr bei dir. Werde schnell wieder fit!

      Fotochallenge: Ausprobieren, anders merkst du nicht, ob es zu dir passt oder nicht. Und wenn jeder Tag erstmal zu herausfordernd ist: auch jede Woche ein Bild ist ein schönes Projekt mit nicht ganz so viel Druck wie jeden Tag ein Bild, gerade wenn die Zeit knapp ist, kann das viel besser passen. Schließlich soll ja auch die Freude am Fotografieren im Vordergrund stehen, nicht der Druck.

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