Wiedersehensfreude, Bayern, Bücher

Ich habe einen gewissen Nachholbedarf, was das Treffen von Freundinnen und Familie angeht, also ging es wieder einmal mit der Bimmelbahn nach Bayern. Zwischen Leipzig und Hof hat dieselbe soviel Verspätung eingesammelt, dass wir den Zug nach Landshut nicht mehr bekommen haben. Am Ende waren wir aber nur eine Stunde später am Ziel. Trotz Wochenende und Herbstferien war die Bimmelbahnreise davon abgesehen okay, die Züge waren zwar gut voll, aber nicht überfüllt. Ich mag Zugfahren, dabei lesen, immer wieder aus dem Fenster gucken – und auf der Strecke gibt es wirklich viel zu sehen.

Ich bin also in der vergangenen Woche ein bisschen durch Altötting spaziert.

Kapellplatz in Altötting

Leider war der blaue Himmel die Ausnahme.

Und vom Regen hatte ich schon in der Woche zuvor zu viel abbekommen, da habe ich  mich lieber von meiner Mutter betüddeln lassen als nach Salzburg und Burghausen zu tuckern wie lose geplant.

Noch mehr Wiedersehensfreude

Aber einen Ausflug habe ich dann doch gemacht: Kurz nach dem Wiedersehen mit meiner finnischen Peking-Freundin habe ich meine andere Peking-Freundin aus den ersten Jahren in Peking wieder getroffen. (Jetzt müssen wir nur noch mal ein Treffen zu Dritt hinbekommen, wir haben Peking oft zu dritt unsicher gemacht.) Und wieder war es, als wäre kaum Zeit vergangen. Es ist ja schon schön, dass uns beim Texten keine Zeitverschiebung mehr trennt, aber uns jetzt ohne übermäßigen Aufwand wieder häufiger sehen zu können, das ist toll. Sie lebt zwar am anderen Ende der Republik, aber nur eine gute Stunde von meiner Mutter entfernt – passt doch, vor allem, da Landshut mir selbst bei dem Brackwetter echt gut gefallen hat.

Altstadt, Landshut

Die Woche in Bayern ging echt schnell rum, heute haben wir also wieder den halben Tag in diversen Zügen gesessen, finde ich aber nicht schlimm, solange der Lesestoff reicht.

Lesestoff

Hinfahrt: Kalt und Still von Viveca Sten. Der erste Band der Hanna Ahlander-Reihe, von denen bisher zwei auf Deutsch erschienen sind. Ein Neuanfang, nachdem das bisherige Leben in Trümmern liegt, ein Mordfall, der unter die Haut geht, gewohnt gut geschrieben. Obendrein spielt der Krimi in Åre, was ich ganz gut kenne – sowas mag ich. Ich freu mich auf den nächsten Teil.

Rückfahrt: Die Suche von Jane Harper. Die ersten beiden Aaron-Falk-Krimis von Jane Harper habe ich in Australien gelesen, aber da nicht absehbar ist, wann das nächste Mal Australien auf meinem Programm steht, habe ich den nun in Bayern, Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt verschlungen. 😉 Den zweiten Band fand ich anders als den ersten nur okay, schon spannend und gut zu lesen, aber für mich dann doch nur ein Krimi von vielen. Der dritte Teil hat nun nicht enttäuscht, der war wieder mindestens so gut wie der erste Teil. Nur zu sehen, was man sehen will, den Rest auszublenden, das ist nur der eine Teil. Der andere ist, das Gute zu sehen: Freundschaft und Liebe, wobei das schon hart an der Grenze zum Kitsch war. Aber die Mischung stimmt.

4 Kommentare
  1. Timoleon
    Timoleon sagte:

    Oh wie schön! Deine Mutter hat sich sicherlich wahnsinnig über Deinen Besuch gefreut. Und ich habe nun zwei Bilder von Altötting gesehen.
    LG (derzeit aus BW),
    Timoleon.

    Antworten
  2. Sari
    Sari sagte:

    Ich fahre auch gerne Bahn oder auch einfach mit den Öffentlichen. Das können viele immer gar nicht verstehen, weil es ihnen zu voll und unruhig usw. ist, aber ich finde so sieht man viel mehr von der Welt.

    Antworten
    • Lin
      Lin sagte:

      Jein. Also ich fahre wirklich gerne mit der Bahn, aber Überfüllung, alkoholisierte Mitreisende usw. müssen nicht sein. Mit der Bimmelbahn lässt sich das nicht vermeiden, aber das ist eben der Preis für den Preis des Deutschlandtickets, auf das ich echt nicht mehr verzichten möchte. In der Stadt fahre ich meistens mit dem Rad, weil es die schnellste, stressfreieste Lösung ist. Aber es gibt halt doch Strecken, da würde ich lieber mit dem Auto fahren. Hamburg-München mit dem ICE – super. Aber wenn man von nem Kleinstadtbahnhof aus erst x mal umsteigen muss, bis man überhaupt erstmal in die Nähe eines IC/ICE kommt, dann ist Bahnfahren leider wirklich alles andere als die beste Möglichkeit. Aber es ist schon richtig, dass man eher Kontakt zu anderen Menschen bekommt, wenn man in der Metro sitzt als abgeschottet im Autostau. 😉 Das geht mit Rad, Roller, Scooter aber auch gut und man hat dabei viel mehr Freiheiten als mit den Öffis.

      Antworten

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert