Hallo 2025!

Wie der Junior und ich seit letztem Jahr wissen, als wir vor verschlossenen Ladentüren standen: der 6.1. ist in Sachsen-Anhalt Feiertag – und heute war damit der letzte freie Tag, bevor uns morgen der Alltag wieder hat.

Kurzer Blick zurück auf die Ferien

Weihnachten haben wir dieses Jahr leise und unaufgeregt, aber total harmonisch in meinem persönlichen Bullerbü gefeiert. K3 und seine Familie, K4, K5 und ich – das hat gut gepasst und war schön. So leise Weihnachten ohne Stress, das war so kurz nach dem Anschlag genau das Richtige für mich. Am 1. Feiertag gab es den obligatorischen Vogel, am 2. Feiertag ist K4 schon mal zurück nach Hamburg gefahren.

38C3

K5 und ich sind ihm am 27. frühmorgens gefolgt: 38C3! Mein Fokus liegt dabei nicht auf dem Hacken selbst, sondern auf den Ergebnissen: dem, was durch Hacker an Sicherheitsrisiken und problematischen Auswüchsen der Digitalisierung offenbar wird – und wie man das für die breite Öffentlichkeit übersetzen kann, wo das Problembewusstsein dafür nicht besonders ausgeprägt ist: Volkswagen, elektronische Patientenakte sind da nur zwei von vielen aktuellen Problemen. Eine Idee, die ich mal angehen könnte, habe ich auch mit nach Hause genommen, allerdings wird das aus Zeitmangel wohl eher ein Ferienprojekt. Mal sehen. Schön für mich: auf und am Rande des Kongresses habe ich meine Schwestern und alle Kids bis auf K3 gesehen, den ich ja aber hier in der Nähe habe.

Trotz Kongress habe ich mir die Zeit genommen, um viel zu schlafen. Also wirklich viel schlafen und betüddelt werden von meiner Freundin. Vielen lieben Dank dafür, das tat unglaublich gut. Silvester haben mein Freundin, K4, K5 und ich zusammen gefeiert, und auch das war ein eher leiser, gemütlicher Abend.

Das Neue Jahr

Ich bin eine geborene Optimistin, das ist für mich überlebensnotwendig. Aber ich bin wohl noch nie mit so wenig Optimismus wie bei diesem Jahreswechsel in das Neue Jahr gestartet, nicht mal während der Corona-Jahre, wo es ja immer die Hoffnung gab, dass es aufwärts geht. Die ersten Tage in 2025 haben bisher auch eine eher dämpfende Wirkung. Der sich ausbreitende Faschismus, sei es in Deutschland oder bei unseren Nachbarn, sie es die Sicherheitslage auf der ganzen Welt, sei es die Vorherrschaft von Fake News und Dumpfbratzentum – wie hält man das auf und wirft das Ruder wieder rum in Richtung Fortschritt, Wissenschaft und ein humanistisches Weltbild?

An Neujahr sind K5 und ich jedenfalls wieder früh aufgestanden und einmal durch die ganze Republik gefahren: Besuch bei meiner Mutter in Altötting. Überraschung: trotz leichter Verspätung haben wir alle Anschlüsse bekommen und auf der vorletzten Etappe dann auch so schöne Ausblicke: ein Hauch von Schnee, Sonnenuntergang, Pastellfarben – traumschön. Ich hätte durchaus aussteigen und fotografieren wollen, aber meine Mutter hat ja auf uns gewartet.

Fotografieren?

Das private Fotografieren ist im vergangenen Jahr zu kurz gekommen, das möchte ich dieses Jahr anders machen, und darum werde ich wieder mit einem 52-Foto-Projekt = Bild der Woche starten.

Der Besuch bei meiner Mutter war schön, wenn auch relativ kurz. Aber das bayrische Kontrastprogramm tat gut, vor allem weil K1 und seine Partnerin als Überraschungsbesuch auch noch dazugekommen sind. Schön.

Am Samstag sind wir schon wieder heimgereist. Anders als auf der Hinfahrt war es stressig, weil es vor jedem Umstieg wegen Verspätung hieß „Alternative Verbindung suchen“ – mit Ach und Krach haben wir aber doch alle geplanten Anschlüsse bekommen. Entspannt geht anders, also war es komplett richtig, dass wir das verlängerte Wochenende „Hardcorefaulenzen“ in unseren Kalendern hatten.

Nun bin ich gespannt darauf, was uns 2025 bringen wird – privat, politisch (nicht nur in Deutschland mit der Bundestagswahl), gesellschaftlich. Voller Tatendrang bin ich jedenfalls.

Ich hoffe, dass ich am Ende positiver auf 2025 zurückblicken kann, als ich jetzt darauf schaue.

Kein Jahresrückblick

Happy New Year, hallo 2024! Inzwischen haben wir ja Übung darin, das alte Jahr zum Teufel zu wünschen und zuversichtlich ins Neue Jahr zu gehen. Wäre schön, wenn das dieses Jahr klappt… Ich bin jedenfalls froh, 2023 abhaken zu können und möchte lieber nach vorne als nach hinten schauen. Okay, ein bisschen erzähle ich doch von den letzten Wochen, aber es wird kein kompletter Jahresrückblick.

Weihnachten

Der Advent ist nicht nur, aber auch wegen meines blöden Radunfalls nur so vorbeigerauscht. Das erste Mal in Magdeburg, das erste Mal Lichterwelt, die mir echt gut gefallen hat.

Lichterwelt, Domplatz, Magdeburg

Plötzlich war Weihnachten, dass ich mit meinen beiden Jüngsten verbracht habe. Endlich wieder ein echter Weihnachtsbaum! Bei der extremen Trockenheit des Pekinger Winters sind die immer zu schnell tot gewesen, wir hatten daher auf künstlich umgesattelt. Statt des Klassikers Kartoffelsalat und Würstchen gab es Shabushabu, mit original Haidilao-Hotpot-Basis. Sehr gute Idee: keine Mäkeleien. Und natürlich wurde gesiedelt.

Nahaufnahme vom Spiel "Die Siedler von Catan", der Ritter steht auf einer Wiese

Am 2. Feiertag haben sich unsere Wege getrennt. Die Jungs sind nach Hamburg gefahren und hatten mit K1 eine tolle Zeit auf dem 37C3.

Ich bin ans andere Ende der Republik gefahren und habe mich in Altötting von meiner Mutter betüddeln lassen. Das tat gut.

Auf dem Hinweg zum Bahnhof bekam ich das vor Linse.

Magdeburg, Kölner Platz, Hauptbahnhof, Frau trägt großen Ball über dem Kopf

Eigentlich eine super Idee, sich die eigenen Sitzgelegenheit mitzubringen, wenn man mit der Deutschen Bahn fährt. Bisher dachte ich ja, das Bahnchaos beträfe vor allem den Regionalverkehr, aber IC und ICE taugen genauso wenig. Seufz. Es war wieder alles dabei, Gleisänderungen und Verspätungen natürlich, aber auch ein Totalausfall: statt von München nach Hamburg war auf einmal in Nürnberg Schluss. Und auf der Rückfahrt von Hamburg so etwas Mysteriöses wie „Probleme bei der Bereitstellung“ – statt Wagen 8 war Wagen 304 zwischen den Wagen 7 und 9, das macht dann 25 Minuten Verspätung.

Zurück zu Altötting. Das finde ich richtig knuffig, ich bin jeden Tag kreuz und quer durch das Örtchen gestreift. Kirchen statt Tempel, hat auch was. 😉

Altötting

Altötting, Kapellplatz

 

Silvester

An Silvester bin ich nach Hamburg gefahren, wo ich K5 wieder getroffen habe, um mit ihm und alten Freunden Silvester zu feiern. Und das war richtig schön, meine Freundin hat einfach ein Händchen für tolle Partys und lädt immer gut zusammenpassende Gäste ein. Ich hatte Bammel, dass ich einen Sentimentalen kriegen würde, aber dazu war gar keine Gelegenheit. Wir haben so viel gelacht, das war, als ob wir uns alle schon ewig kennen würden und nicht das erste Mal in dieser Kombi zusammentreffen. Die Zeit ist wie im Flug vergangen und plötzlich war es Mitternacht.

Und dann brach die Böller-Hölle los, das war der Hammer. Ich glaube, ich habe noch nie so ein krasses Silvestergeknalle erlebt. Ich bin eigentlich für ein Böller- und Böllerverkaufsverbot und würde es vorziehen, wenn die Gemeinden offizielle Feuerwerke organisieren. Aber dieses Mal hatte das Feuerwerk mit seiner Intensität eine solche Wucht, es lag unüberhörbar, unübersehbar in der Luft, dass es jetzt auch echt mal gut ist mit den Scheiß-Jahren. Mag sein, dass das ein bisschen paradox ist, einerseits für ein Verbot zu sein und das Geknalle andererseits so zu genießen, aber so ist das nun mal: das Leben ist voller Widersprüche. Ich war jedenfalls echt froh, dass ich einen Haken an 2023 machen konnte und diese lautstarke Verabschiedung von 2023 hatte etwas Befreiendes.

Hallo 2024

Immer noch Kriege, Klimakrise und Hochwasser, direkt am 1. Januar Erdbeben in Japan, der Jahreswechsel ist nicht wirklich eine Zäsur, es geht immer genauso weiter. Für mich selbst mag ich das aber, so ein frisches, noch unbenutztes Jahr vor mir liegen zu haben, lauter Chancen und Möglichkeiten. Und natürlich Pläne, Projekte, gute Vorsätze. Das betrifft das Schreiben, das ich immer noch nicht wieder richtig in meinen Alltag integriert hab, und das betrifft das aktive Musikmachen. Dazu ein anderes mal vielleicht mehr.

366 Fotos

Zu meinen geplanten und angefangen Projekten gehört auch die Fotochallenge „Jeden Tag ein Bild“ – 366 Tage, 366 Bilder. Hab ich 2020 schon mal versucht, das ist nach wenigen Tagen wegen der Seuche erledigt gewesen. Mehr dazu und natürlich die am 31.12.2024 hoffentlich 366 Fotos finden sich nach und nach auf dieser Seite.

Gestern war ich viel unterwegs, immer die Kamera dabei, aber richtig ergeben hat sich erst nach Einbruch der Dunkelheit etwas. Ich fotografiere einerseits gerne im Regen, andererseits ist meine Kamera zwar spritzwassergeschützt, aber nicht wasserdicht, also gilt es, mit Schirm zu balancieren oder Toreinfahrten, Hauseingänge, Haltestellen zum Unterstellen zu nutzen. Dunkel war es, kein Stativ dabei  – und dann ist da dieser Spaziergänger mit Hund vor dem Rathaus.

Das erste Bild ist leider total verrauscht und unscharf, nix zu machen, dabei war es genau der richtige Moment. Schade, da muss ich echt noch schneller werden. Ich stand mitten auf dem Alten Markt, habe die Kamera unter der Jacke vorgezogen und mit dem Schirm hantiert… Das zweite ist auch nicht zum Drucken geeignet, aber immerhin.

Ich hätte sonst für das zweite von den 366 Bildern gestern noch dieses zur Auswahl gehabt, aber „Hirsch und Hund“ spricht mich einfach mehr an, auch wenn es technisch Schrott ist.

Hochwasser

Heute war es weitgehend trocken, zumindest von oben; ich bin extra an die Elbe geradelt. Hier ist (noch?) nichts weiter abgesperrt, man kann also gefahrlos und ohne im Weg rumzustehen gucken. Was für ein Gegensatz zum Sommer und dem Niedrigwasser!

An der Elbe in Magdeburg, sehr hoher Wasserstand und Blick auf Hubbrücke und Dom

Aktuell soll der Elbpegel fallend sein. Wäre gut, wenn das so bleibt.

Zickezacke Zügekacke

Am Wochenende war ich mal wieder in Hamburg, mit der Bahn natürlich. Hingefahren bin ich mit der Bimmelbahn: Magdeburg-Uelzen, Uelzen-Hamburg. Unterscheidet sich – wenn alles planmäßig läuft – nur um wenige Minuten von der ICE/IC-Verbindung über Hannover. Und mit meinem Deutschlandticket theoretisch die schlauste Lösung.

Theoretisch.

Der Zug war immerhin mit nur wenigen Minuten Verspätung in Uelzen, ohne Trödelei ist die Bimmelbahn nach Hamburg zu schaffen. Aber wenn das Hunderte Leute gleichzeitig wollen und der Bahnsteig eigentlich auch schon übervoll ist, die engen Treppen mit Rädern, Monsterkoffern und Kinderwagen ausgebremst werden, dann wird’s knapp. Davon, dass Uelzen der Hundertwasserbahnhof ist, war nicht viel zu sehen: zu viele Menschen. So übel wie diesmal war es noch nie. Naja, selbst schuld: Freitagnachmittag, und dann noch kurz nach dem Streik.

Nichts für Agoraphobiker:innen

Ich hasse es nicht nur, im Gedränge festzustecken, ich hab richtig Schiss, und wenn so eine Situation zu lange dauert, dann dreht sich meine Hauptsicherung raus. Muss ich nie wieder haben, also vermeide ich solche Situationen. Habe ich in China auch, in Peking habe ich ja eh fast alle Wege mit dem Scooter zurückgelegt, und wenn ich mit der Metro gefahren bin, habe ich den Berufsverkehr und bestimmte Stationen wie (Jintai Xizhao) vermieden.

Hauptsicherung blieb in Uelzen zum Glück drinnen, und irgendwie habe ich mich zum richtigen Bahnsteig schieben können. Ohne dass ich oder andere gestolpert wären, was bei dem huckeligen Hundertwasserboden leider ziemlich oft passieren kann, man sieht ja nichts vor lauter Leuten. Ich hab sogar so unverschämtes Glück gehabt, mich unmittelbar vor einer Tür des einfahrenden Zuges wiederzufinden, so dass ich einen Sitzplatz ergattern konnte. Bis auf eine scharfe Bremsung und anschließendem minutenlangen Stillstand keine weiteren Vorkommnisse und mit nur wenigen Minuten Verspätung in Hamburg eingetrudelt.

Ohne Menschen ist der Hundertwasserbahnhof Uelzen wirklich hübsch. Aber als Bahnhof nur noch bedingt geeignet und gefühlt nicht richtig sicher, wenn viele Leute unterwegs sind. Also fast jedes Wochenende.

Hamburg war schön. Gute Gespräche und K4 geknuddelt, wunderbar.

Hurra, ich hab jetzt eine Bahncard

Auf dem Rückweg wollte ich mir das Bimmelbahngedrängel nicht noch mal antun, mal abgesehen davon, dass auf einer Teilstrecke gebaut wurde und der Weg von Hamburg nach Magdeburg über Berlin oder Schwerin gehen sollte – nein, Danke. Das hätte ich vorher wissen können, aber ich hab dusseligerweise nicht geguckt, ich kenn doch die Verbindung…

Also habe ich in eine Bahncard und ICE- und IC-Ticket investiert. Die Bahncard wird sich lohnen, ich tuckere oft genug kreuz und quer durch die Republik. Aber an diesem Tag hat sie sich nicht gelohnt, in Hamburg ging es erst von Gleis 14 zum Gleis 11 und wieder zurück zum Gleis 13. Ich reise mit kleinem Gepäck, aber mit Kind und Kegel hätte das an den Nerven gezerrt. Dann kam die Durchsage: „Wer nach Köln möchte, sitzt im falschen Zug und hat jetzt noch mal ein paar Minuten die Chance auszusteigen.“

Dann war auch noch eine Tür kaputt, und die zwanzig Minuten Verspätung wurde auf der „Hochgeschwindigkeitsstrecke“ (lol, 138 km/h?) nicht wieder eingeholt, der Anschluss-IC in Hangover war weg. Knapp, so dass ich gut 50 Minuten warten durfte. Möglicherweise wäre die Bimmelbahn-Bus-Verbindung da doch noch schneller (und günstiger) gewesen.

Hochgeschwindigkeitszüge und Vergleiche

Bahnhof Shanghai-Hongqiao. Warm, trocken und keiner steht, der nicht stehen will, außer vielleicht in der Golden Week, wobei das Bild unmittelbar vor der Golden Week entstanden ist.

Tja, Hochgeschwindigkeitszüge. Es ist schwer in den Kopf zu kriegen, dass man mit dem Zug schneller von Peking in Shanghai ist als von Hamburg in Magdeburg. Mal abgesehen von Komfort und Pünktlichkeit. Als ich das irgendwo gepostet habe, kam das übliche „ja aber China“. Sorry, mit Erfahrungen aus Japan, Korea, Finnland oder Norwegen kann ich (noch?) nicht dienen. Dass es sich eh nicht so gut vergleichen lässt, das ist klar: Deutschland, Hamburg, Magdeburg sind soviel kleiner als China, Peking, Shanghai und es wohnen so viel weniger Menschen hier.

Aber ich hab halt gesehen: wenn man will, dann ist gute Bahninfrastruktur möglich. Aber in Deutschland wollte man halt viele Jahre lang nicht wirklich, und selbst jetzt habe ich da so meine Zweifel, dass es vorangeht. Nein, keine Zweifel, der Wille fehlt weiterhin. Not in my backyard hat ja gerade erst wieder zugeschlagen (Neubau zwischen Hamburg und Hangover. Kein Neubau.).

Übrigens: ich fahre gerne Bahn, trotz allem. Stresst mich viel weniger als Autofahren, und ich kann die Reisezeit (Sitzplatz vorausgesetzt) sinnvoll nutzen. Mal abgesehen davon, dass es auch besser für die Umwelt ist.