Nie wieder Hiroshima, nie wieder Nagasaki – warum wir die nukleare Bedrohung nicht vergessen dürfen

Morgen, am 6. August, ist Hiroshima-Gedenktag. Vor 80 Jahren wurde die erste Atombombe auf Hiroshima und drei Tage später eine weitere auf Nagasaki abgeworfen. Diese Gedenktage sind nicht einfach nur Zahlen im Kalender, sondern dahinter steht entsetzliches, massenhaftes Leid. Diese Gedenktage erinnern mich daran, wie zerbrechlich alles ist, was wir oft für selbstverständlich halten: Frieden, Sicherheit, Zukunft. Diese Gedenktage bewegen mich jedes Jahr aufs Neue, denn sie holen auch eine Angst zurück, die mich schon als Kind heimgesucht hat – und die heute wieder erschreckend real wird.

Die Abwürfe, die alles veränderten

Am 6. August 1945 wurde Hiroshima durch die erste im Krieg eingesetzte Atombombe zerstört. Drei Tage später traf es Nagasaki. Hunderttausende Menschen starben sofort oder an den Spätfolgen. Ganze Städte verschwanden in einer Wolke aus Hitze, Druckwelle und radioaktiver Strahlung. Befürworter der Abwürfe behaupten, diese hätten den Krieg beendet. Aber sie haben auch etwas begonnen: das atomare Zeitalter. Plötzlich wusste jeder: Mit einem Knopfdruck kann die Menschheit sich selbst auslöschen.

Die Angst meiner Kindheit

Ich bin mit dieser nuklearen Bedrohung aufgewachsen, als Kind habe ich mich gefürchtet, dass irgendwann einer den roten Knopf drückt. Und dann kam der Film The Day After, dessen Bilder mich wochenlang verfolgt und um den Schlaf gebracht haben: Pilzwolken, gleißendes Licht, brennende Städte – haben mich nachts nicht mehr losgelassen. Ich konnte kaum schlafen. Tagsüber habe ich mir ausgemalt, wo in Hamburg die Bombe einschlagen würde, ob ich überleben könnte, wo ich mich verstecken könnte. Der Film war die Illustration meiner eh vorhandenen Ängste, die mich lange Zeit begleitet haben.

Die Erleichterung, als die Mauer fiel: Das Ende der Geschichte?

Und dann kam dieser Moment, der wohl nicht nur mich mit viel Zuversicht erfüllt hat: der Zusammenbruch des Ostblocks. Das war nicht nur die deutsche Wiedervereinigung, sondern die Angst vor dem dritten Weltkrieg hat sich verflüchtigt: Abrüstung jetzt, wir brauchen keine Waffen mehr, Frieden ist möglich.

Der Politikwissenschaftler Francis Fukuyama schrieb damals vom „Ende der Geschichte“. Die liberale Demokratie habe gesiegt, die großen Systemkämpfe seien vorbei. Ich weiß, dass man Fukuyamas These später kritisch hinterfragt hat – aber für mich fühlte sich diese Zeit tatsächlich so an. Friedlicher, sicherer. Kein Wettrüsten mehr, Schluss mit der permanenten nuklearen Bedrohung. Die schlaflosen Nächte wurden weniger. Vielleicht naiv, hat sich trotzdem gut angefühlt.

Und jetzt: Zurück in die Bedrohung?

Doch es folgte der Jugoslawienkrieg. 9/11. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine. Der grauenhafte Überfall der Hamas und die schrecklichen Folgen. Und diese Liste ist nicht einmal vollständig. Vom Weltfrieden sind wir wieder weit entfernt, unsere Sicherheit war brüchiger, als ich dachte. Wenn der Präsident der USA öffentlich damit prahlt, Atom-U-Boote in Richtung Russland zu schicken – dann wird mir schlecht. Dann bin ich wieder das Kind vor dem Fernseher, das sich fragt: Was passiert, wenn einer von ihnen wirklich auf diesen Knopf drückt? Wir leben in einer Zeit, in der wieder offen über atomare Drohungen gesprochen wird. Verträge werden aufgekündigt, neue Sprengköpfe entwickelt, Machtspiele gespielt, Autokraten drohen mehr oder weniger unverblümt mit Nuklearwaffen. Die Gefahr eines nuklearen Konflikts ist so real wie seit den 80ern nicht mehr.

Hiroshima und Nagasaki verpflichten uns

Gleichzeitig verschwindet die Erinnerung an die, die es erlebt haben. Die Stimmen der Hibakusha (japanisch für die Überlebenden der Atombomben) werden leiser und werden in absehbarer Zeit ganz verstummen.

Abrüstung ist keine naive Utopie. Sie ist eine Notwendigkeit. Und sie beginnt mit Erinnerung – und mit der klaren Haltung, dass wir unsere Zukunft nicht in den Schatten eines roten Knopfes stellen dürfen. Wer heute sagt, nukleare Abrüstung sei gefährlich, irrt gewaltig. Gefährlich ist, zu glauben, wir könnten ewig mit dieser Bedrohung spielen, ohne dass sie irgendwann Wirklichkeit wird.

Ich will nicht, dass meine Kinder oder Enkel einmal so schlafen – oder nicht schlafen – wie ich nach The Day After. Ich will nicht, dass Politiker mit roten Knöpfen prahlen. Ich will, dass Diplomatie, internationale Verträge, Abrüstung und Dialog wieder selbstverständlich werden. Sicherheit entsteht nicht durch Abschreckung, sondern durch Vertrauen, Transparenz und Abrüstung. Das ist keine linke Träumerei – das ist nüchterner Selbstschutz.

Erinnern heißt handeln

Für mich ist der Hiroshima-Gedenktag keine historische Pflichtübung, sondern ein Tag, an dem mir besonders bewusst ist, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist. Dass die nukleare Bedrohung nicht der Vergangenheit angehört. Und dass es unsere Verantwortung ist, wachsam zu bleiben. Wir dürfen uns nicht einreden lassen, dass nukleare Abschreckung Sicherheit bedeutet. Was uns wirklich sicher macht, ist Abrüstung, Dialog, Diplomatie. Und der Mut, sich diesem Thema immer wieder zu stellen – auch wenn es Angst macht.

Nie wieder Hiroshima. Nie wieder Nagasaki. Das darf nicht nur ein Spruch auf einem Kranz sein.

Ein Zeichen setzen?

Magdeburg erinnert sich am 9. August 2025 ab 10 Uhr auf dem Lukashügel an der Stele der Völkerfreundschaft. Weitere Informationen dazu finden sich hier.

Dieses Posting ist mein Beitrag zur Blogparade #relevant zum Thema „Gedenktage“. Alle Informationen dazu sowie weitere Artikel zum Thema findest Du hier.

Blick in die Glaskugel

Ein wunderschöner Maisonntag: Sonne, postkartenblauer Himmel und angenehm warm. Also nichts wie raus mit der Kamera – zusammen mit meiner neuen kleinen Glaskugel. Es ist tatsächlich nur eine ganz kleine, damit sie nicht so schwer ist, 6 cm Durchmesser. 10 Zentimeter finde ich eigentlich besser, aber das nutzt ja nichts, wenn die Kugel immer zuhause bleibt, weil sie mir zu schwer zum Herumschleppen ist.

Vom Elbbalkon zur Hubbrücke, unter die Hubbrücke zur Schaukel und wieder zurück – zack, waren drei Stunden rum.

Sollte ich wirklich wieder öfter machen.

Rückspiegel (6)

Die letzte Zeit im Rückspiegel: Alltagsbeobachtungen, Anekdoten, Gedanken, die in wenigen Zeilen erzählt sind oder mit einem Bild (oder vielen) ausgedrückt werden können.

Es ist hart

Letzte Woche habe ich endlich die Zeugenvernehmung hinter mich bringen können. Das war noch härter als befürchtet, vor allem, weil ich mich hinterher noch einmal komplett zerstört gefühlt habe.

Ich balanciere auf einem Hochseil und wünsche mir nichts sehnlicher als festen Boden unter den Füßen. Stattdessen schwingt das Seil unvorhersehbar, und es raubt mir meine ganze Kraft, dagegenzuhalten und nicht abzustürzen.

Aber es werden zunehmend mehr gute und weniger schlimme Tage.

Anfang des Monats war der Jahrestag meiner Ankunft in Magdeburg. Zwei Jahre bin ich schon/erst hier. Ich habe mir hier ein neues, gutes Leben aufgebaut, ich kann nach vorne sehen und ich lass mir das von niemanden kaputt machen. Und auch wenn ich immer noch auf dem Hochseil balanciere – ich habe ein Netz, dass mich auffängt, sollte ich fallen.

Zoobesuch

Ende März war ich zum ersten Mal im Magdeburger Zoo. Nun habe ich eine Jahreskarte und werde häufiger hinfahren „müssen“.

Trogbrücke (1)

Letztes Wochenende bin ich nach einem Termin am Ende der Welt über die Dörfer zurück nach Hause gefahren und mit der Rogätzer Fähre über die Elbe rüber. Das war nett, ebenso der Schipper. Nächster Zwischenstopp war das Wasserstraßenkreuz – da war ich tatsächlich zum ersten Mal. Besonderheit jetzt: die Trogbrücke ist trockengelegt, weil sie gewartet werden muss. Richtig dichte ran bin ich wegen der Absperrungen nicht gekommen, aber immerhin.

Trogbrücke (2)

Eigentlich war mir gestern mehr nach Verkriechen, aber das Wetter war so traumhaft, dass ich mich nachmittags doch aufs Rad geschwungen hab. Diesmal hab ich den Elberadweg Richtung Norden genommen – und mit jedem Kilometer (44 km waren es am Ende) habe ich mich besser gefühlt. Daran konnten auch die Trillionen von Insekten und die teils sehr düsteren, einsamen Abschnitte auf der Rückfahrt nichts ändern, auch wenn mir da doch ganz schön die Düse ging. Aber das tolle Licht, die Stimmung nicht nur an der Trogbrücke – das war es wert.

 

Koalition oder nicht, das ist hier die Frage

Ich darf mit darüber abstimmen, ob die SPD diese Koalition eingehen wird – oder nicht. Ich habe mich noch nicht entschieden, denn abgesehen von etlichen inhaltlichen Kröten, die zu schlucken wären, ist da noch die größte Kröte: der designierte Kanzler. Die Frage ist: was ist die Alternative? Es ist halt nicht so, dass ich mich hinsetzen könnte und an jeden Punkt ein Plus oder Minus setze und am Ende zusammenrechne, sondern das „was wäre wenn“ muss auch mit bedacht werden. Also werde ich in den nächsten Tagen noch viel lesen und diskutieren und nachdenken. Eine wichtige Frage ist: könnte es mit dieser Koalition gelingen, Menschen wieder in die gesellschaftliche Mitte zurückzuholen, so dass bei den nächsten Wahlen die #fckafd keine Rolle mehr spielt? Es bleibt jedenfalls das schale Gefühl, dass es hier keine wirklich richtige, gute Entscheidung gibt, sondern nur das kleinere Übel. Seufz.

Raus

Was für eine Woche, privat wie politisch. Ich kann immer noch nicht fassen, dass der CxU-Kandidat das wirklich durchgezogen und mit den Blaubraunen gemeinsame Sache gemacht hat. Das ist nicht nur charakterlich erbärmlich, sondern ein Dammbruch. Nichts mit Brandmauer. Auch wenn die vielen kleinen und großen Demos gerade Mut machen – unterm Strich mache ich mir große Sorgen, nicht nur mit Blick auf die Bundestagswahl, sondern auch darüber hinaus. Aber selbst das tritt hinter die private Baustelle zurück, über die ich – noch oder nie – nicht schreiben werde. Jedenfalls musste ich heute mal raus, Kopf frei kriegen, Gedanken und Gefühle sortieren.

Kalt, aber sonnig und trocken: rauf aufs Rad und mal gucken, wo mich das hinfährt. Eigentlich keine Überraschung, an die Elbe natürlich.

Und zack, wenn man vergisst, dass die Einstellung auf maximaler Unterstützung ist, ist man ratzfatz hier… (Schönebeck voraus).

Vergessen hatte ich auch, das Rad einzustöpseln und wie erwähnt: kalt war es auch. Folge: Akku leer, d.h. ab jetzt das schwere E-Bike schön selbst voranstrampeln. Hab‘ kurz überlegt, mit der Bahn zurückzufahren, aber draußen sein und keine Leute sehen zu müssen, war deutlich verlockender. Dann gibt’s halt Muskelkater, so what.

Gibt einige Ruinen und lost places entlang der Strecke, aber allein bin ich zu ängstlich, die zu erkunden. Das wäre mal was mit Begleitung.

Auf der Elbbrücke habe ich noch mal angehalten und die Aussicht genossen.

Diese Schönebecker Fachwerkhäuserzeile ist wirklich sehenswert.

Keine Menschenseele. War genau das Richtige heute.

Schönes Licht gab’s auch dazu.

Wald und Weite.

Wie gesagt: wirklich tolles Licht.

Hallo Dom, ich bin auf dem richtigen Weg. 🙂

Mein Lieblingsbild von heute. Dom, Wasser und so wundervolles Licht.

Falls ich das noch nicht erwähnt habe – wirklich schönes Licht. 🙂

Und zum Abschluss noch ein Frühlingsgruß (am 2. Februar!) aus dem Rotehornpark.

Jetzt bin ich platt, ich ahne den Muskelkater, aber ich bin ruhiger als vor der kleinen Tour. Sollte ich unbedingt wieder regelmäßig machen.

Schnee in Magdeburg

Es hat geschneit, es war glatt und rutschig, also musste mein Fahrrad stehen bleiben. Der Nachteil vom Straßenbahnfahren: mein Arbeitsweg dauert mehr als dreimal so lange, allein der Fußweg zur Straßenbahn dauert so lange wie ich sonst insgesamt brauche. Aber einen Vorteil gibt es dann doch: ich kann die Kamera in die Hand nehmen, und das habe ich dann letzte Woche auf dem Rückweg auch getan. Es geht vorbei am Kriegerdenkmal…

… und an Sternsingern, die vor dem Dom ein Gruppenbild schießen.

Die Gedenkkerzen auf dem Domplatz werden vom Schnee zugedeckt, die Erinnerung aber bleibt.

Licht im Dunkeln gibt es von der Lichterwelt auf dem Domplatz.

Ich gehe durch den Innenhof des Hundertwasserhauses zum Breiten Weg.

Am Allee-Center fährt meine Straßenbahn ab. Während ich hier warte, bin ich traurig und wütend zugleich.

Die Straßenbahn lässt auf sich warten.

Für meinen Geschmack war das jetzt genug Schnee. Wie lange noch bis zum Frühling?

Hallo 2025!

Wie der Junior und ich seit letztem Jahr wissen, als wir vor verschlossenen Ladentüren standen: der 6.1. ist in Sachsen-Anhalt Feiertag – und heute war damit der letzte freie Tag, bevor uns morgen der Alltag wieder hat.

Kurzer Blick zurück auf die Ferien

Weihnachten haben wir dieses Jahr leise und unaufgeregt, aber total harmonisch in meinem persönlichen Bullerbü gefeiert. K3 und seine Familie, K4, K5 und ich – das hat gut gepasst und war schön. So leise Weihnachten ohne Stress, das war so kurz nach dem Anschlag genau das Richtige für mich. Am 1. Feiertag gab es den obligatorischen Vogel, am 2. Feiertag ist K4 schon mal zurück nach Hamburg gefahren.

38C3

K5 und ich sind ihm am 27. frühmorgens gefolgt: 38C3! Mein Fokus liegt dabei nicht auf dem Hacken selbst, sondern auf den Ergebnissen: dem, was durch Hacker an Sicherheitsrisiken und problematischen Auswüchsen der Digitalisierung offenbar wird – und wie man das für die breite Öffentlichkeit übersetzen kann, wo das Problembewusstsein dafür nicht besonders ausgeprägt ist: Volkswagen, elektronische Patientenakte sind da nur zwei von vielen aktuellen Problemen. Eine Idee, die ich mal angehen könnte, habe ich auch mit nach Hause genommen, allerdings wird das aus Zeitmangel wohl eher ein Ferienprojekt. Mal sehen. Schön für mich: auf und am Rande des Kongresses habe ich meine Schwestern und alle Kids bis auf K3 gesehen, den ich ja aber hier in der Nähe habe.

Trotz Kongress habe ich mir die Zeit genommen, um viel zu schlafen. Also wirklich viel schlafen und betüddelt werden von meiner Freundin. Vielen lieben Dank dafür, das tat unglaublich gut. Silvester haben mein Freundin, K4, K5 und ich zusammen gefeiert, und auch das war ein eher leiser, gemütlicher Abend.

Das Neue Jahr

Ich bin eine geborene Optimistin, das ist für mich überlebensnotwendig. Aber ich bin wohl noch nie mit so wenig Optimismus wie bei diesem Jahreswechsel in das Neue Jahr gestartet, nicht mal während der Corona-Jahre, wo es ja immer die Hoffnung gab, dass es aufwärts geht. Die ersten Tage in 2025 haben bisher auch eine eher dämpfende Wirkung. Der sich ausbreitende Faschismus, sei es in Deutschland oder bei unseren Nachbarn, sie es die Sicherheitslage auf der ganzen Welt, sei es die Vorherrschaft von Fake News und Dumpfbratzentum – wie hält man das auf und wirft das Ruder wieder rum in Richtung Fortschritt, Wissenschaft und ein humanistisches Weltbild?

An Neujahr sind K5 und ich jedenfalls wieder früh aufgestanden und einmal durch die ganze Republik gefahren: Besuch bei meiner Mutter in Altötting. Überraschung: trotz leichter Verspätung haben wir alle Anschlüsse bekommen und auf der vorletzten Etappe dann auch so schöne Ausblicke: ein Hauch von Schnee, Sonnenuntergang, Pastellfarben – traumschön. Ich hätte durchaus aussteigen und fotografieren wollen, aber meine Mutter hat ja auf uns gewartet.

Fotografieren?

Das private Fotografieren ist im vergangenen Jahr zu kurz gekommen, das möchte ich dieses Jahr anders machen, und darum werde ich wieder mit einem 52-Foto-Projekt = Bild der Woche starten.

Der Besuch bei meiner Mutter war schön, wenn auch relativ kurz. Aber das bayrische Kontrastprogramm tat gut, vor allem weil K1 und seine Partnerin als Überraschungsbesuch auch noch dazugekommen sind. Schön.

Am Samstag sind wir schon wieder heimgereist. Anders als auf der Hinfahrt war es stressig, weil es vor jedem Umstieg wegen Verspätung hieß „Alternative Verbindung suchen“ – mit Ach und Krach haben wir aber doch alle geplanten Anschlüsse bekommen. Entspannt geht anders, also war es komplett richtig, dass wir das verlängerte Wochenende „Hardcorefaulenzen“ in unseren Kalendern hatten.

Nun bin ich gespannt darauf, was uns 2025 bringen wird – privat, politisch (nicht nur in Deutschland mit der Bundestagswahl), gesellschaftlich. Voller Tatendrang bin ich jedenfalls.

Ich hoffe, dass ich am Ende positiver auf 2025 zurückblicken kann, als ich jetzt darauf schaue.

Weihnachtsgrüße aus Magdeburg

Die letzten Tage hier in Magdeburg waren von Trauer und Erschütterung geprägt. Der furchtbare Anschlag vor vier Tagen steckt uns tief in den Knochen. Wir haben gesehen, wie zerbrechlich das Leben ist. Aber heute am Heiligen Abend möchte ich den Blick auf Licht und Hoffnung lenken – für uns alle.

Weihnachten steht für Verbundenheit, Mitgefühl und Hoffnung. Daran möchte ich mich gerade festhalten und hoffe, Ihr könnt das auch.  Lasst uns gerade jetzt an Weihnachten alle versuchen, Licht in die Welt zu bringen und im Rahmen unserer individuellen Möglichkeiten dazu beitragen, ein Stück mehr Frieden und Menschlichkeit in die Welt zu bringen.

Egal, ob und wie Ihr Weihnachten feiert, die Zeit allein oder mit Euren Lieben verbringt – ich wünsche Euch von Herzen Kraft, Freude und Hoffnung.

Lasst uns aufeinander achten und uns gegenseitig Mut machen. Passt auf Euch auf.

Frohe Weihnachten.

Entsetzen, Fassungslosigkeit, Trauer

Wie lassen sich Worte finden für das Undenkbare, für das Unsagbare?

Was hat es im Vorfeld für Diskussionen in der Stadt gegeben über angeblich überzogene Anforderungen an Sicherheitskonzepte auch für die kleineren Weihnachtsmärkte. Auch ich habe insgeheim gedacht, dass die roten und grünen Barrikaden in der Stadt übertrieben sind, habe mich geärgert über den zugestellten Radweg. Und jetzt zeigt sich, dass es nicht genug war, nicht ausreichend. Aber ist das so? Kann es wirklich 100%ige Sicherheit geben – und was wäre der Preis dafür?

Magdeburg – unsere kuschelige, überschaubare Landeshauptstadt. Das ist nicht Berlin, nicht Paris, nicht New York. Schreckliche Dinge passieren doch immer nur anderswo, anderen. Dieser Gedanke steckt insgeheim in vielen von uns, vielleicht aus Selbstschutz. Die Alternative wäre ein Leben in ständiger Angst und Dauer-Alarmbereitschaft. Die vermeintliche Sicherheit hat sich nun als Illusion erwiesen. Es ist passiert, hier in meiner neuen Wahlheimat.

Der Anschlag hat uns mitten ins Herz getroffen. Wenn ich an die Familie des getöteten Neunjährigen denke, schnürt es mir die Kehle zu und mir steigen die Tränen in die Augen. Das ganze schreckliche Ausmaß – bisher 5 Tote und 200 Verletzte – kann ich noch gar nicht richtig fassen.

Ich war in den letzten Tagen so oft auf diesem und den anderen Weihnachtsmärkten, habe die Lichter, die Gerüche, den Glühwein, die Atmosphäre genossen. Und so geht das ganz vielen hier. Ob ein paar Tage, ein paar Stunden oder Minuten früher oder später – es hätte hier beinah jeden treffen können, und das ist auch etwas so Ungeheuerliches und Unbegreifliches an dem Anschlag: der Zufall, die Willkür.

Der Weihnachtsmarkt – der Tatort – ist an einer so zentralen Stelle in der Stadt, hier kommt man immer dran vorbei, man kann dem nicht ausweichen. Ich bin gestern nach der Gedenkstunde daran vorbeigeradelt, weil ich noch Blumen hinlegen wollte. Ich konnte nicht, ich wollte da nicht sein, ich will das nicht sehen, es fühlte sich komplett falsch an, auch nur in der Nähe zu sein.

Das ist jetzt unsere Wunde, für uns einzelne, aber auch für uns als Stadt, als Gemeinschaft. Wir werden lernen müssen, damit zu leben. Aber wie?

Alle Jahre wieder – alle Jahre anders

Der Advent ist schon halb herum, noch eine Woche bis zu Weihnachtsferien und Urlaub. Wir werden uns ein paar gemütliche Tage machen, eigentlich so wie immer – und doch immer wieder ganz anders.

Weihnachten immer wieder anders und doch im Kern gleich

Meine Zeiten von Weihnachten mit Großfamilie sind vorbei, die drei Großen haben schon lange ihre eigenen kleinen Familien und Traditionen. K5 und ich sind jetzt Kleinfamilie. K4 wird sich nächsten Freitag nach der letzten Vorlesung in den Zug setzen und zu uns kommen: Weihnachten zu dritt. Er hat schon eine Wunschliste rüber gemorst, was er alles gekocht haben möchte und was er selbst zu kochen gedenkt. J., Du weißt aber, dass Du nur ein paar Tage und nicht wochenlang hier bist?

Unser Weihnachtsprogramm steht mehr oder weniger fest: Zusammen kochen und essen, lesen, schlafen und spielen, bei schönem Wetter auch mal raus, aber wir hätten auch kein Problem damit, warm eingemummelt zuhause bleiben. Seit ich erwachsen bin, ist das eigentlich der Kern meines Weihnachtsfest: zusammen ein paar gemütliche Tage verbringen. Das war in Hamburg und in Peking so, aber auch schon in Dänemark, Schweden oder Australien. Weihnachten in der Sonne reizt mich als Wintermuffel ja nach wie vor, mal sehen, was das nächste Jahr bringt.

Weihnachtspläne in diesem Jahr

Heiligabend werde ich – trockenes Wetter vorausgesetzt – vielleicht zur Christvesper in den Dom gehen, ich möchte gerne spüren, wie die Atmosphäre dann dort ist. Die Tradition „Kartoffelsalat und Würstchen“ gibt es bei uns nicht mehr: der eine mag keine Würstchen, der andere keinen Kartoffelsalat, und bevor ich 35 Alternativen auftische, gibt es halt etwas anderes: Wir stellen den Shabushabu-Grill auf den Tisch, chinesische HotPot-Suppenbasis habe ich schon, dazu lauter kleine Schweinereien, da finden alle etwas, das sie mögen und es lässt sich auch fix und gut vorbereiten. Am 1. Feiertag gibt es dann aber doch ganz traditionell Gänsebraten, Rotkohl, Klöße. Am zweiten Feiertag gibt es Reste, denn danach geht es zum „Familientreffen“ nach Hamburg – zum 38C3. K4 hat die Bude voll, K5 und ich haben uns bei meiner Freundin einquartiert, mit der wir dann auch Silvester feiern werden. Im Neuen Jahr reisen wir dann weiter nach Altötting zu meiner Mutter, da freuen wir uns auch schon drauf.

Damit wir etwas von unserem Weihnachtsbaum haben, werden wie ihn heute am 3. Advent schon aufstellen und schmücken, da freu ich mich schon drauf. Überhaupt kann ich dieses Jahr die Weihnachtszeit wieder richtig genießen. Letztes Jahr war nicht nur das erste Mal Weihnachtszeit zurück in Deutschland, sondern ich war auch nach meinem Unfall gehandicapped. Dieses Jahr ist alles viel besser und ich genieße es sehr.

Weihnachtsmärkte und Lichterwelt

Magdeburg hat richtig was zu bieten zur Weihnachtszeit: nicht nur die Lichterwelt, die wirklich schön und sehenswert ist, nicht nur den großen Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus auf dem Alten Markt, sondern auch viele weitere kleinere, aber atmosphärisch dichte Weihnachtsmärkte in den Stadtteilen.

(Blog-)Weihnachtsfeiern

Dazu kommen etliche Weihnachtsfeiern in unterschiedlichen Runden – ich mag das, auch wenn der Kalender dadurch recht voll ist.

Auch in der Blogosphäre gibt es Weihnachtsfeiern, zum Beispiel vom Bloghexen-Forum.

Bei den teilnehmenden Blogs finden sich heute am 3. Advent spannende, kreative, nachdenkliche und festliche Beiträge rund um die Weihnachtszeit. Was dich erwartet, das ist die Vielseitigkeit, die die Blogsphäre zu bieten hat.

Mit dabei sind dieses Jahr bei unserer ersten gemeinsamen Bloghexen-Weihnachtsfeier:

Du bist herzlich eingeladen, diese vielen verschiedenen Blogs zu besuchen und ein wenig mit uns mitzufeiern.

 

Rückspiegel (5)

Die letzte Zeit im Rückspiegel: Alltagsbeobachtungen, Anekdoten, Gedanken, die in wenigen Zeilen erzählt sind oder mit einem Bild (oder vielen) ausgedrückt werden können. 

Skandal, schon wieder viel zu viel Zeit seit dem letzten Eintrag vergangen – und das liegt nicht daran, dass mich nichts beschäftigt oder nichts passiert…

Besuch aus Finnland

Meine finnische Freundin hat mich mal wieder besucht und so konnte ich das tun, was ich schon immer gerne gemacht hab: mit der Kamera in der Hand als Guide unterwegs sein. Zum ersten Mal habe ich eine Führung durchs Hundertwasserhaus mitgemacht, und diesen Blick genießen können:

Gegensätze

In Peking mochte ich das Thema „Gegensätze“ für Fotowalks. Tschakka, das geht auch in Magdeburg!

Zhihua-Tempel und Galaxy Soho

 

Gebäude der Nord-LB und Grüne Zitadelle aka Hundertwasserhaus

Lumagica

Abends sind wir dann noch in den Elbauenpark gefahren, um uns wie im letzten Jahr die Lumagica anzusehen. Kalt war’s – besser gefallen hatte es uns im Vorjahr auch. Und wenn man weiß, dass vier Wochen später die Lichterwelt eröffnet wird, hätten wir uns das eigentlich schenken können. Und trotzdem: Lichtinstallationen haben schon etwas!

Red Hot Chili Pipers

Ja, richtig gelesen, pipers not peppers. Letztere würde ich auch gern mal live sehen. Aber man nimmt, was man kriegt. Die Pipers haben alles gegeben, eine wirklich mitreißende Show – aber das Publikum war reserviert und hat sich kaum mitreißen lassen, allein am hohen Altersdurchschnitt kann das nicht gelegen haben. Nur zu zwei Dritteln voll war auch nicht hilfreich für gute Stimmung. Aber ich stand in der ersten Reihe, hab mich mitreißen lassen und Spaß gehabt. Sehr nett auch noch ein kurzes Gespräch mit einem der Pipers, der mich angesprochen hat, als ich mit Fahrradhelm und Mantel aus der Garderobe kam, das hat das ganze für mich noch richtig rund gemacht.

Weihnachtsmarkt

Am kommenden Wochenende findet in Peking der große deutsche Charity-Weihnachtsbasar statt, da könnte ich schon ein bisschen wehmütig werden. Aber: Montag war die offizielle Eröffnung des Magdeburger Weihnachtsmarktes – und ich habe mich schockverliebt. Die Hütten vor der Kulisse des Rathauses, die Johanniskirche im Hintergrund – das hat einfach was.

Letztes Jahr ist der mehr oder weniger an mir vorbeigerauscht, erst mein Fahrradunfall und dann noch zu viele Baustellen und den Kopf nicht frei. Ich habe jedenfalls vor, sehr viele Fotos zu machen.

Ich mag Fotos von oben, was also lag näher, das Riesenrad zu nehmen? Ich mag Riesenradfahren eigentlich nicht, mein Magen findet das deutlich weniger prickelnd als Achterbahnen. Aber für ein cooles Foto?

Leider wurden zwei von der Pubertät geschüttelte männliche Wesen mit in meine Gondel gesetzt, denen nach 10 Sekunden langweilig wurde, sich noch 20 Sekunden damit begnügten, die Gondel erst langsam zu drehen, dass ich fix auf den Weihnachtsmarkt runterknipsen konnte – aber dann anfingen die Gondel immer schneller zu drehen und auch noch zu hopsen. Örks, das war knapp vor Hauptsicherung raus bei mir. Nun muss ich mich also noch mal überwinden. Warum sich das lohnen könnte, sieht man glaube ich schon bei dieser nicht idealen Position.

Bis zum nächsten Beitrag wird’s wohl nicht wieder so lange dauern, hab mir für Sonntag ein bisschen Zeit dafür geblockt. 😉