Not yet spring

I thought the thaw had come at last,
the ice inside began to pass—
light cracked through branches overhead,
and I believed the storm had fled.

But shadows pooled behind my eyes,
like dusk that waits beneath disguise.
The ground gave way beneath my feet—
a quiet fall, a dark repeat.

I held my breath; the dark returned,
the lessons lost, the bridges burned.
I wept for healing half-complete,
for ghosts I thought I’d made retreat.

So here I sit inside the night,
still searching for a spark of light.
And though I fell, I still begin—
not from the start, but deep within.

Rückspiegel (6)

Die letzte Zeit im Rückspiegel: Alltagsbeobachtungen, Anekdoten, Gedanken, die in wenigen Zeilen erzählt sind oder mit einem Bild (oder vielen) ausgedrückt werden können.

Es ist hart

Letzte Woche habe ich endlich die Zeugenvernehmung hinter mich bringen können. Das war noch härter als befürchtet, vor allem, weil ich mich hinterher noch einmal komplett zerstört gefühlt habe.

Ich balanciere auf einem Hochseil und wünsche mir nichts sehnlicher als festen Boden unter den Füßen. Stattdessen schwingt das Seil unvorhersehbar, und es raubt mir meine ganze Kraft, dagegenzuhalten und nicht abzustürzen.

Aber es werden zunehmend mehr gute und weniger schlimme Tage.

Anfang des Monats war der Jahrestag meiner Ankunft in Magdeburg. Zwei Jahre bin ich schon/erst hier. Ich habe mir hier ein neues, gutes Leben aufgebaut, ich kann nach vorne sehen und ich lass mir das von niemanden kaputt machen. Und auch wenn ich immer noch auf dem Hochseil balanciere – ich habe ein Netz, dass mich auffängt, sollte ich fallen.

Zoobesuch

Ende März war ich zum ersten Mal im Magdeburger Zoo. Nun habe ich eine Jahreskarte und werde häufiger hinfahren „müssen“.

Trogbrücke (1)

Letztes Wochenende bin ich nach einem Termin am Ende der Welt über die Dörfer zurück nach Hause gefahren und mit der Rogätzer Fähre über die Elbe rüber. Das war nett, ebenso der Schipper. Nächster Zwischenstopp war das Wasserstraßenkreuz – da war ich tatsächlich zum ersten Mal. Besonderheit jetzt: die Trogbrücke ist trockengelegt, weil sie gewartet werden muss. Richtig dichte ran bin ich wegen der Absperrungen nicht gekommen, aber immerhin.

Trogbrücke (2)

Eigentlich war mir gestern mehr nach Verkriechen, aber das Wetter war so traumhaft, dass ich mich nachmittags doch aufs Rad geschwungen hab. Diesmal hab ich den Elberadweg Richtung Norden genommen – und mit jedem Kilometer (44 km waren es am Ende) habe ich mich besser gefühlt. Daran konnten auch die Trillionen von Insekten und die teils sehr düsteren, einsamen Abschnitte auf der Rückfahrt nichts ändern, auch wenn mir da doch ganz schön die Düse ging. Aber das tolle Licht, die Stimmung nicht nur an der Trogbrücke – das war es wert.

 

Koalition oder nicht, das ist hier die Frage

Ich darf mit darüber abstimmen, ob die SPD diese Koalition eingehen wird – oder nicht. Ich habe mich noch nicht entschieden, denn abgesehen von etlichen inhaltlichen Kröten, die zu schlucken wären, ist da noch die größte Kröte: der designierte Kanzler. Die Frage ist: was ist die Alternative? Es ist halt nicht so, dass ich mich hinsetzen könnte und an jeden Punkt ein Plus oder Minus setze und am Ende zusammenrechne, sondern das „was wäre wenn“ muss auch mit bedacht werden. Also werde ich in den nächsten Tagen noch viel lesen und diskutieren und nachdenken. Eine wichtige Frage ist: könnte es mit dieser Koalition gelingen, Menschen wieder in die gesellschaftliche Mitte zurückzuholen, so dass bei den nächsten Wahlen die #fckafd keine Rolle mehr spielt? Es bleibt jedenfalls das schale Gefühl, dass es hier keine wirklich richtige, gute Entscheidung gibt, sondern nur das kleinere Übel. Seufz.

Die Scham muss die Seite wechseln

… und die Angst

… die Schlaflosigkeit

… die dunklen Gedanken

All das muss auch die Seite wechseln.

 

Ich habe im Januar einen hohen Preis für meine Überzeugungen gezahlt. Ich habe einen politisch motivierten sexuellen Übergriff überlebt.

Ich kann meinen Alltag bewältigen, aber nachts kommen die Dämonen. Ich habe seine Worte im Ohr, fühle ihn wieder an und in meinem Körper.

Schockstarre. Angst.

Ich bin stark und schwach zugleich.

Stark, weil ich mich jetzt wehre.
Schwach, weil ich mich erst jetzt wehre, weil ich in der Situation selbst eingefroren bin.  Schwach,  weil es meine ganze Kraft kostet, mich gegen die dunklen Gedanken zu wehren. Schwach, weil mich Kleinigkeiten triggern.

Stark, weil ich mich trotzdem wehre – was ich in der Situation selbst nicht konnte. Schwach, weil die Erfolgsaussichten gering sind – da wird Aussage gegen Aussage stehen.

Ich schäme mich. Weil ich mich nicht wehren konnte. Eingefroren bin, auf Autopilot gegangen bin.

Aber jetzt wehre ich mich. Versuche, die Kontrolle zurückzugewinnen. Wird die Scham damit die Seite wechseln? Wird er sich nun schämen? Angst haben? Unter Schlaflosigkeit leiden? Sich mit dunklen Gedanken plagen?

Ich will mein Leben zurück. Ich will nicht mehr schwach sein. Es fühlt sich jetzt gut und richtig an, dass ich mich wehre. Aber was wird es mit mir machen, wenn ich den Kampf vor der Justiz verliere?

Sie läuft über Wasser, sie läuft über GlasSie jagt den größten Drachen, der sie beinah fraß, jaSie kommt aus der Hölle, ihr Schwert in der HandVor Drachen und Feuer hat sie keine AngstHat sie keine Angst

Schön wie die NachtKämpft sie durch die DunkelheitMit aller KraftHat sie Wunden selbst geheilt

Ihre Augen leuchten wie die GlutUnd in ihren Venen fließt Drachenblut, drum laufDenn sie gibt niemals auf

Sendet mir bitte Kraft, damit ich wirklich niemals aufgebe.

Bild der Woche – 6/52

Immer sonntags poste ich hier mein Bild der Woche:

Highlight in einer anstrengenden Woche: Snow Patrol in Berlin. 🙂

Bild der Woche – 5/52

Immer sonntags poste ich hier mein Bild der Woche:

Mal ein anderer Blick auf den Magdeburger Dom.

Raus

Was für eine Woche, privat wie politisch. Ich kann immer noch nicht fassen, dass der CxU-Kandidat das wirklich durchgezogen und mit den Blaubraunen gemeinsame Sache gemacht hat. Das ist nicht nur charakterlich erbärmlich, sondern ein Dammbruch. Nichts mit Brandmauer. Auch wenn die vielen kleinen und großen Demos gerade Mut machen – unterm Strich mache ich mir große Sorgen, nicht nur mit Blick auf die Bundestagswahl, sondern auch darüber hinaus. Aber selbst das tritt hinter die private Baustelle zurück, über die ich – noch oder nie – nicht schreiben werde. Jedenfalls musste ich heute mal raus, Kopf frei kriegen, Gedanken und Gefühle sortieren.

Kalt, aber sonnig und trocken: rauf aufs Rad und mal gucken, wo mich das hinfährt. Eigentlich keine Überraschung, an die Elbe natürlich.

Und zack, wenn man vergisst, dass die Einstellung auf maximaler Unterstützung ist, ist man ratzfatz hier… (Schönebeck voraus).

Vergessen hatte ich auch, das Rad einzustöpseln und wie erwähnt: kalt war es auch. Folge: Akku leer, d.h. ab jetzt das schwere E-Bike schön selbst voranstrampeln. Hab‘ kurz überlegt, mit der Bahn zurückzufahren, aber draußen sein und keine Leute sehen zu müssen, war deutlich verlockender. Dann gibt’s halt Muskelkater, so what.

Gibt einige Ruinen und lost places entlang der Strecke, aber allein bin ich zu ängstlich, die zu erkunden. Das wäre mal was mit Begleitung.

Auf der Elbbrücke habe ich noch mal angehalten und die Aussicht genossen.

Diese Schönebecker Fachwerkhäuserzeile ist wirklich sehenswert.

Keine Menschenseele. War genau das Richtige heute.

Schönes Licht gab’s auch dazu.

Wald und Weite.

Wie gesagt: wirklich tolles Licht.

Hallo Dom, ich bin auf dem richtigen Weg. 🙂

Mein Lieblingsbild von heute. Dom, Wasser und so wundervolles Licht.

Falls ich das noch nicht erwähnt habe – wirklich schönes Licht. 🙂

Und zum Abschluss noch ein Frühlingsgruß (am 2. Februar!) aus dem Rotehornpark.

Jetzt bin ich platt, ich ahne den Muskelkater, aber ich bin ruhiger als vor der kleinen Tour. Sollte ich unbedingt wieder regelmäßig machen.

Bild der Woche – 4/52

Immer sonntags poste ich hier mein Bild der Woche:

Morgendämmerung in Magdeburg. Diese Woche auf dem Domplatz, noch mit Lichterwelt.

Bild der Woche – 3/52

Immer sonntags poste ich hier mein Bild der Woche:

Lichter der Hoffnung bei der Eröffnung der Aktionswoche „Eine Stadt für Alle“ mit dem Friedenslieder-Singen auf dem Alten Markt.

Bild der Woche – 2/52

Immer sonntags poste ich hier mein Bild der Woche:

Schnee in Magdeburg

Schnee in Magdeburg

Es hat geschneit, es war glatt und rutschig, also musste mein Fahrrad stehen bleiben. Der Nachteil vom Straßenbahnfahren: mein Arbeitsweg dauert mehr als dreimal so lange, allein der Fußweg zur Straßenbahn dauert so lange wie ich sonst insgesamt brauche. Aber einen Vorteil gibt es dann doch: ich kann die Kamera in die Hand nehmen, und das habe ich dann letzte Woche auf dem Rückweg auch getan. Es geht vorbei am Kriegerdenkmal…

… und an Sternsingern, die vor dem Dom ein Gruppenbild schießen.

Die Gedenkkerzen auf dem Domplatz werden vom Schnee zugedeckt, die Erinnerung aber bleibt.

Licht im Dunkeln gibt es von der Lichterwelt auf dem Domplatz.

Ich gehe durch den Innenhof des Hundertwasserhauses zum Breiten Weg.

Am Allee-Center fährt meine Straßenbahn ab. Während ich hier warte, bin ich traurig und wütend zugleich.

Die Straßenbahn lässt auf sich warten.

Für meinen Geschmack war das jetzt genug Schnee. Wie lange noch bis zum Frühling?